Der heimische Landtagsabgeordnete Michael Wäschenbach sieht massive Versäumnisse seitens der Landesregierung beim Homeschooling-Start im Wahlkreis.
„Besonders den Schulstart in der vergangenen Woche kann man getrost als digitales Desaster bezeichnen“, sagt Wäschenbach und verweist darauf, dass an diesem Tage, an dem der Schulstart nach den Weihnachtsferien im Onlineformat erfolgen sollte, weder von Schülern noch Lehrern die von der Landesregierung gepriesene Lernplattform des Landes erreicht werden konnte. „Dies wird mir in vielen Gesprächen mit den Schulen verdeutlicht“. Auf die Aussage des verantwortlichen Ministeriums, dass ein Hackerangriff das System lahmgelegt habe, will sich Wäschenbach nicht verlassen. „Selbst wenn dem so wäre, so hätten die Kapazitäten der Rechnerleistungen im Vorfeld überprüft werden müssen“, sagt der Abgeordnete. „Die Landesregierung hatte Wochen und Monate Zeit, an Lösungen und Konzepten für den Digitalunterricht zu arbeiten, passiert ist aber wenig bis nichts. Das ist eine Fortsetzung der mangelnden Planung seitens des Kultusministeriums, denn auch beim Präsenzunterricht vor dem Lockdown gab es erhebliche Defizite. Hier hat man die Schulen mit sogenannten Lüftungskonzepten versorgt, die aber nichts anderes zum Inhalt hatten, als dass die Lehrer/innen angewiesen wurden, wann und wie ein Fenster zu öffnen und zu schließen ist.“ Das sei ein Armutszeugnis, so Wäschenbach, denn es gebe auf dem Markt durchaus funktionierende und auch preiswerte Systeme, die für eine keimfreie Belüftung der Klassenräume hätten sorgen können. Diese seien aber ebenso wenig bisher in den Schulen vorhanden wie die versprochenen digitalen Endgeräte.
Neben der Tatsache, dass die Summe der Versäumnisse die Situation für Schüler und Lehrer gleichermaßen unbefriedigend mache, würden den Schülern einmal mehr Chancen für effektives Lernen und damit für ihre Zukunft verbaut. „Die Pisa-Studien belegen es“, sagte Wäschenbach. „Andere Länder sind uns teilweise weit voraus, was die Bildung angeht. Um diesen Vorsprung zu verringern und unseren Kindern eine gute Zukunft zu ermöglichen, müssen wir größere Anstrengungen bei der Digitalisierung unternehmen. Wenn wir hier den Anschluss verpassen, hat das auf lange Sicht unabsehbare Folgen für uns alle. Und hier in Rheinland-Pfalz und besonders auch in unserer Region möchte ich, dass unsere Kinder mindestens die gleichen Chancen haben wie in den Ländern, die uns auf dem digitalen Gebiet noch einen Schritt voraus sind“.
Wäschenbach fordert daher erneut die Landesregierung auf, jetzt alles Erforderliche zu tun, um diese digitale Schere zu schließen und digitalen Unterricht zu ermöglichen.
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