Bei Kindern mit Diabetes mellitus Typ1 muss lebenslang Insulin von außen zugeführt werden. Bei Betroffenen mit dieser Stoffwechselstörung sind rund um die Uhr der Zuckerspiegel, die erforderliche Insulinmenge sowie jegliche Nahrungsaufnahme zu berechnen und körperliche Aktivitäten zu berücksichtigen. Der Vorsitzende des Arbeitskreises Soziales der CDU-Landtagsfraktion, Michael Wäschenbach, bemängelt, dass seitens der Landesregierung die Bedürfnisse dieser Gruppe nur unzureichend berücksichtigt werden: „Zwar möchte die Landesregierung für die betroffenen Kinder sogenannte Integrationshilfen bereitstellen, damit sie - wie alle anderen auch - an den täglichen Aktivitäten ihrer Altersgenossen teilhaben können. Eine Maßnahme, die nicht die wirklichen Bedürfnisse trifft und oft nicht notwendig ist.“ Um den Kindern nachhaltig zu helfen, ist es aus Sicht von Ärzten, die sich tagtäglich mit dem Diabetes Typ 1 bei Kindern befassen, dringend notwendig, für die Betroffenen „wirksame und effiziente Schulungsmaßnahmen zu erbringen. Angehörige und ständige Betreuungspersonen, dazu zählen alle pädagogischen Lehrkräfte, sind mit einzubeziehen, wenn dies aus medizinischen Gründen erforderlich ist“. Wäschenbach führt aus „Die von der Landesregierung bereitgestellte Online-Fortbildung für Lehrer und Erzieher ist zu begrüßen, allerdings ist niemand dazu verpflichtet daran teilzunehmen bzw. sich der Inklusion der betroffenen Kinder anzunehmen,“ und weiter „alle - Eltern, Lehrkräfte und die Kinder sind in die Lage zu versetzen, aktuelle bedrohliche Situationen im Alltag mit dem insulinpflichtigen Diabetes bewerten zu können“. Nur so wird diesen Kindern ermöglicht mittels geeigneter Maßnahmen ein annähernd normales Leben zu führen, damit sie sich später trotz des insulinpflichtigen Diabetes als vollwertige Mitglieder in die Gesellschaft und im Arbeitsleben einbringen können.
Zudem häufen sich laut Wäschenbach landesweit Beschwerden der Eltern betroffener Kinder über das Einstufen in den Grad der Behinderung. Mindestens eine durch den Notarzt versorgte schwerwiegende Unterzuckerung einmal pro Jahr muss nachgewiesen werden, um dann die in einer Bundesverordnung angegebenen 50 GdS zu erhalten. Ärzte, die sich auf die Behandlung von Diabetes spezialisiert haben, betonen „Eine gute Stoffwechselführung bei Kindern kann mit technischen Hilfsmitteln, die ebenfalls einer sehr sorgfältigen und aufwändigen Kontrolle durch die Eltern bedürfen, nur durch einen hohen Aufwand erreicht werden. Dies ist eine erhebliche Beeinträchtigung in der Lebensführung im Vergleich zu Gleichaltrigen. Dies bedarf der Unterstützung der ganzen Familie, oft verbunden mit nächtlichen Unterbrechungen des Schlafes durch Messungen und Korrekturen.“ Dieser Aufwand und die Belastungen werden von den Versorgungsämtern infrage gestellt. Wäschenbach betont: „Der insulinpflichtige Diabetes bei Kindern, insbesondere bei den kleineren, nimmt zu. Soweit es mir möglich ist, werde ich alles tun, damit betroffene Kinder sowie deren Angehörige eine wesentlich deutlichere Unterstützung erfahren als bisher. Zudem verlange ich von der Landesregierung, dass sie endlich die Anliegen der Eltern ernst nimmt und sich mit diesen zusammensetzt, um wirksame und einheitliche Konzepte zu entwickeln! Nur sie allein können schildern, wie ein Leben mit dieser unverschuldeten lebenslangen Erkrankung wirklich aussieht.“
Empfehlen Sie uns!