Welttag der Suizidprävention: Hinschauen, zuhören, handeln

11.09.2025


Welttag der Suizidprävention: Hinschauen, zuhören, handeln

Hinweis: Dieser Beitrag behandelt Themen rund um Suizid und suizidale Krisen. Sollten Sie selbst betroffen sein oder sich belastet fühlen, stehen Ihnen kostenfreie und vertrauliche Hilfsangebote zur Verfügung – zum Beispiel unter 0800 / 111 0 111 (Telefonseelsorge) oder unter www.deutsche-depressionshilfe.de.

Am 10. September findet jährlich der Welttag der Suizidprävention statt. Er ist Anlass zum Innehalten, zur Erinnerung und vor allem: zum gemeinsamen Handeln.

Mehr als 10.000 Menschen nehmen sich jedes Jahr in Deutschland das Leben. Das sind mehr als durch Verkehrsunfälle, Gewalttaten und Drogen zusammen. Darüber hinaus gibt es weit über 100.000 Suizidversuche jährlich. Hinter jeder Zahl steht ein menschliches Schicksal – und meist eine stille Geschichte von Verzweiflung, Einsamkeit oder fehlender Hilfe.

Michael Wäschenbach, MdL und Mitglied der CDU-Fraktion im rheinland-pfälzischen Landtag, betont:

„Suizidprävention ist keine Nebensache. Sie ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Wir müssen das Schweigen brechen, Wege zur Hilfe sichtbar machen – und vor allem: Strukturen schaffen, auf die sich Menschen in Not verlassen können.“

Die CDU-Fraktion hat daher einen Antrag zur Stärkung der Suizidprävention in Rheinland-Pfalz in den Landtag eingebracht. Ziel ist ein landesweites, abgestimmtes und dauerhaft tragfähiges Präventionskonzept.

Was gefordert wird:

  • Einheitliche Krisennummer für Menschen in akuten suizidalen Krisen
  • Bedarfsgerechte und niedrigschwellige Hilfsangebote, insbesondere für besonders gefährdete Gruppen
  • Aufklärungs- und Informationskampagnen, um Tabus zu brechen und Wissen zu verbreiten
  • Bessere Vernetzung bestehender Anlaufstellen und Ausbau psychosozialer Nachsorge
  • Entwicklung eines Landeskonzepts zur Suizidprävention, falls der Bund weiterhin Verzögerungen zeigt

Trotz der Dringlichkeit hat die Landesregierung bisher keine klare Haltung zu einem Suizidpräventionsdienst erkennen lassen. Die Antwort auf die Große Anfrage der CDU bleibt in weiten Teilen vage. Für die CDU-Fraktion ist klar: Das reicht nicht.

„Es braucht mehr als gute Worte. Es braucht klare Hilfe, mehr Personal in der Beratung und eine verlässliche Finanzierung für Präventionsarbeit. Vor allem im ländlichen Raum“, so Wäschenbach weiter.

Auch auf Bundesebene gibt es Bewegung: Die Bundesregierung plant für das kommende Jahr ein Suizidpräventionsgesetz. Die neue Gesetzesinitiative bietet nun die Chance, ein tragfähiges Gesamtkonzept zu schaffen – mit besserer Förderung, klaren Zuständigkeiten und einer starken Verankerung auch in der Kommunalstruktur.

„Es darf kein Flickenteppich an Angeboten geben. Was wir brauchen, ist eine dauerhafte, verlässliche Struktur, die Betroffenen hilft, bevor es zu spät ist“, so Wäschenbach.

Was Sie tun können:

  • Informieren Sie sich über Suizidprävention (z. B. unter www.welttag-suizidpraevention.de)
  • Sprechen Sie Menschen an, bei denen Sie den Eindruck haben, sie könnten Unterstützung brauchen
  • Hören Sie zu – ohne zu werten
  • Helfen Sie mit, das Thema zu enttabuisieren
  • Unterstützen Sie Präventionsinitiativen in Ihrer Region

Der Welttag der Suizidprävention ist nicht nur ein Tag der Erinnerung. Er ist auch ein Tag der Verantwortung – für Politik, Gesellschaft und jeden Einzelnen.


Hilfe in akuten Krisen

Wenn Sie selbst in einer Krise sind oder jemanden kennen, der Hilfe braucht: