Michael Wäschenbach fordert, die Altersgrenze für gemeinsamen Sport im Freien zu lockern

18.05.2021

Landtagsabgeordneter „wenig erfreut“ über Absage aus Mainz

Am 03. Mai hatte der heimische Landtagsabgeordnete Michael Wäschenbach sich in einer Anfrage an das Mainzer Innenministerium gewandt. Hintergrund war die seiner Meinung nach, nicht zu rechtfertigende Ungleichbehandlung von jugendlichen Sporttreibenden. Zuvor hatten sich zahlreiche Vereine und Eltern an Wäschenbach gewandt und moniert, dass Mannschaftssport im Freien zwar möglich sei, die Regelung aber nur für Jugendliche bis einschließlich 14 Jahre gelte. Dies führte -wie Wäschenbach in der Anfrage klar machte- dazu, dass Mannschaften, deren Spielerinnen und Spieler 14 und 15 Jahre alt seien, nicht zusammen in der C-Jugend trainieren können und die 15-jährigen, obwohl der Mannschaft zugehörig, ausgeschlossen würden. Am Dienstag erreichte die Antwort von Minister Roger Lewentz den Landtagsabgeordneten. Tenor: An der Regelung wird festgehalten. Für Michael Wäschenbach ist die Begründung „alles andere als schlüssig. Insbesondere die Aussage, dass Schüler im Schulunterricht, noch dazu in geschlossenen Räumen, Sport treiben dürfen, die Jugendlichen im Freien aber nicht, lässt mich sehr an einer strukturierten Planung zweifeln“, so Wäschenbach, dem aufgrund seines Engagements im gesellschaftspolitischen Bereich während einer CDU-Klausurtagung in Mainz das Ressort „Zusammenhalt der Gesellschaft“ für seine Fraktion übertragen wurde. Die Argumentation, dass Sportunterricht ein versetzungsrelevantes Fach sei, kann Michael Wäschenbach zwar nachvollziehen, nicht jedoch die damit begründete Ungleichbehandlung. „Hier wird deutlich mit mindestens zweierlei Maß gemessen. Wenn wir es Schülerinnen und Schülern erlauben, dann muss dies auch für alle anderen gelten, zumal wenn der Sport im Freien, unter Berücksichtigung der Hygieneregeln und unter Aufsicht stattfindet. Es ist für die Jugendlichen und unsere Gesellschaft eine kleine Katastrophe, wenn wir es 15-jährigen verbieten, ihren Bewegungsdrang in der Mannschaft auszuspielen.“ Die Heranwachsenden würden hier wie in kaum einem anderen Bereich spielerisch das soziale Miteinander lernen und in der Mannschaft Verantwortung übernehmen, so Wäschenbach, der noch einen weiteren „nicht zu unterschätzenden Aspekt“ ausmacht, nämlich die Gefahr der Abwanderung aus den Vereinen. „Gerade im pubertierenden Alter wird nach Orientierung gesucht, Jugendliche, die in Fußball- und anderen sporttreibenden Vereinen organisiert sind, finden sie dort. Wenn es diesen jungen Menschen verweigert wird, sich dort zu engagieren und sportlich zu betätigen, suchen sie sich andere Felder. Das ist nicht nur für die Vereine, die sozusagen ausbluten, eine Katastrophe, sondern auch für unsere Gesellschaft insgesamt, weil sich die Heranwachsenden oftmals in den sozialen Netzwerken umsehen und dort unter Umständen Opfer von Gruppierungen werden, die ihrem Frust scheinbar einfache Lösungen entgegensetzen. Ich appelliere daher noch einmal eindrücklich an die Mainzer Regierung, die Entscheidung sehr zeitnah zu überdenken und es den Jugendlichen zu ermöglichen, gemeinsam im Freien und unter Leitung einer Aufsichtsperson, wie etwa dem Trainer, ihren Mannschaftssport ausüben zu können.“